Während die anderen Gruppen der Narrenzunft Altenburg ihr Narrenhäs immer wieder im Aussehen änderten, behielten die Schnörris seit ihrer Entstehung 1967 das gleiche Häs in der gleichen Gestalt. Aus diesem Grund ist von Zeit zu Zeit die Ausbesserung der Bemalung oder die Anfertigung neuer Gewänder erforderlich.
Bei der Anfertigung neuer Häs war in der Vergangenheit unsere verstorbene Zunftschneiderin Brigitte Schmitt federführend. Sie verwendete dafür immer noch die Original-Schnittmuster von 1967. Dabei schnitt sie mehrere hundert Meter Leinenstoff für den Schnörri zu, verarbeitete mehrere Kilometer Faden beim Zusammennähen der Gewänder und liess sich durch kaum etwas aus der Ruhe bringen.
In einem weiteren Schritt ist die aufwendige Bemalung erforderlich. Ein gübter Maler benötigt für die Bemalung eines kompletten Schnörris ca. 8 bis 10 Stunden. Mit viel Aufwand und Fleiss werden in mehreren Schritten die einzelnen Elemente aufgetragen.
Künstlerisch begabte Schnörris bemalen ihr Häs selbst. Andere Schnörris, wie auch der Autor dieser Seite, lassen sich ihr Häs von Verwandten nähen und von seiner Frau bemalen. An dieser Stelle vielen herzlichen Dank.
Im Jahr 2019 wurden alle Häs der Jungschnörris in einer mehrere Tage andauernden Sommeraktion repariert sowie die Bemalung aufgefrischt. Dabei unterstützten mehrere Schnörris sowie Löhrmarianneli die Aktion. Besonders erwähnen darf man den unermüdlichen Einsatz des Löhrmariannelis Doris Johann. Sie fehlte bei keinem Treffen und verbrachte sogar viele Stunden alleine im Narrenhüsli zwischen Bergen von Häs und Hübli der Jungschnörris.
An dieser Stelle möchte sich die Narrenzunft bei allen Helfern bedanken. Nur mit dem selbstlosen Einsatz jedes Einzelnen kann ein Verein bzw. eine Zunft bestehen. Dabei bringt sich jeder nach seinen Fähigkeiten und Stärken entsprechend ein.
Zur Geschichte des Narrenhäs der Schnörri:
1967 wurde der erste Schnörri aus der Taufe gehoben. Nach den Ideen von Zunftmeister Herman Abert (späterer Gründungspräsident der Narrenvereinigung Kleggau) und Zunftmaler Paul Altenburger nahm der Altenburger „Schnörri" allmählich Gestalt an. Beim Rebstockwirt Herbert Schwarz in Bräunlingen, einem Schwarzwälder „Schnäfler", entstand die Holzmaske.
Der Name Schnörri ist von einem alten Neckvers der Jestetter abgeleitet: "Altenburger Schnörre, tanzet uf de Röhre, suechet alle Chrotte zemme, bindets inne Tüechli und fressets wiene Chüechli". Aus diesem Spruch geht hervor, dass die Altenburger nicht auf den Mund gefallen sind, besonders nicht zur Fasnachtszeit.
Das Narrenhäs der Schnörri hat viele Besonderheiten. Die Bemalung des Leinengewandes zeigt die Nutzung der Altenburger Gemarkung in früheren Zeiten: Weinbau und Fischfang sind durch Rebe und Salm symbolisiert. Und wie der Rhein die geschichtsträchtige Halbinsel Schwaben umspült, so zieht sich ein Wellengürtel um den Narrenkittel. Auf der Brust sind die vielfältigen Herrschaftsbeziehungen des Klettgauer Dorfes angedeutet. Dass es ein Weissnarr wurde hat wohl damit zu tun, dass der damalige Zunftmeister Herman Abert aus der Baar stammt.
Die ersten Narrenhäs der Schnörris wurden von unserem damaligen Zunftmaler Paul Altenburger bemalt.